- Krenek
- Krẹnek,Křẹnek [krʃ-], Ernst, österreichisch-amerikanischer Komponist, * Wien 23. 8. 1900, ✝ Palm Springs (Kalifornien) 22. 12. 1991; Schüler von F. Schreker in Wien und in Berlin; 1928-37 in Wien mit A. Berg und A. Webern im Kreis um den Schriftsteller K. Kraus. 1938 emigrierte Krenek in die USA. Er war 1939-42 Professor am Vassar College in Poughkeepsie (New York) und 1942-47 an der Hamline University in Saint Paul (Minnesota). 1945 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Seine Jugendwerke folgten der Spätromantik. Seit 1921 wandte sich Krenek unter dem Einfluss von P. Hindemith und B. Bartók der Neuen Musik zu. Ein Welterfolg wurde 1927 seine Oper »Jonny spielt auf«, in der er eine spätromantische Musiksprache mit Jazzelementen und einer aufwendigen Bühnenshow verband. Etwa 1930 begannen erste Versuche mit der Zwölftontechnik, die Krenek seit dem Bühnenwerk mit Musik »Karl V.« (1938, Neufassung 1954) ständig anwendete, bereichert mit Elementen spätmittelalterlicher Musik, der Polyphonie und einer übersichtlichen Rhythmik. Von serieller Technik und elektronischer Musik wandte sich Krenek später wieder ab und einem eher lyrischen Stil zu.Weitere Werke: Opern: Die Zwingburg (1924, szenische Kantate, Text von F. Werfel); Das Leben des Orest (1930); Pallas Athene weint (1955); Das kommt davon, oder Wenn Sardakai auf Reisen geht (1970).Ballette: Mammon (1927); Jest of cards (1961).Orchesterwerke: 5 Sinfonien (1921-49); Horizon circled (1967); Perspektiven (1967); From three make seven (1960/61, für Kammerorchester; Fassung für Orchester 1968); 4 Klavierkonzerte (1923-50); Konzerte für Violine (1924, 1954), Violoncello (1954, 1982).Kammermusik: 8 Streichquartette (1921-81); Streichtrio (1987).Klavierwerke: 6 Sonaten (1919-51).Chorwerke: Lamentatio Jeremiae Prophetae (1941/42); Proprium missae (1954); deutsch Proprium für das Dreifaltigkeitsfest für Sopran, dreistimmigen Chor, Orgel, 2 Trompeten und Pauke (1967); Oratorium Symeon der Stylit (1988).Lieder: Reisetagebuch aus den österreichischen Alpen (1929); 5 Lieder (1937/38, nach F. Kafka); Wechselrahmen (1965, 6 Lieder für Sopran und Klavier).Elektronische Musik: Doppelt beflügeltes Band (1970, für 2 Klaviere und Tonband); Orga-Nastro (1971, für Orgel und Tonband).Schriften: Selbstdarstellung (1948); Zur Sprache gebracht. Essays über Musik (1958); Komponist und Hörer (1964); Im Zweifelsfalle. Aufsätze über Musik (1984).Ausgaben: Briefwechsel. T. W. Adorno und E. Krenek, herausgegeben von W. Rogge (1974); Das musikdramatische Werk, 2 Bände (1974-77); Die amerikanischen Tagebücher. 1937-1942. Dokumente aus dem Exil, herausgegeben von C. Maurer Zenck (1992).L. Knessl: ernst krenek (Wien 1967);W. Rogge: E. K.s Opern (1970);C. Maurer Zenck: E. K., ein Komponist im Exil (Wien 1980);
Universal-Lexikon. 2012.